Die US-Wahl in diesem Monat hätte nicht spannender sein können – im Voraus wagte sich kaum jemand den Ausgang vorherzusagen. Umso wichtiger war eine gute Vorbereitung, um den Leserinnen und Lesern eine Einordnung der wichtigsten Fragen rund um die Wahl zu geben.

Die großen Medienhäuser schickten ihre Korrespondenten in die USA um Geschichten einzusammeln. Während der Tage des unsicheren Wahlausgangs trat sogar Corona für einen Moment in den Hintergrund. Journalistisch zeigte sich vor allem eines: Wahlberichterstattung will gut vorbereitet sein.

Auch wir haben die Wahl und die Berichterstattung unserer Publisher-Partner mit unseren interaktiven Umfragen begleitet. Die wichtigsten Learnings wie man zu Wahlzeiten Opinary-Umfragen nutzen kann, haben wir in diesem Artikel für euch zusammengefasst.

1. Umfragen im Voraus zur Wahl thematisch breit streuen

Das Interesse der deutschen Leserschaft an der US-Wahl war besonders hoch. Dadurch standen viele Fragen im Raum: “Biden oder Trump – wer gewinnt die Wahl?”, “Welche Rolle wird Corona in der Präsidentschaftswahl spielen?”, “Wie beurteilen Sie Trumps Umgang mit der Presse?” – egal, ob Corona, Pressefreiheit, Gefahren für die Demokratie, Trumps Kampf mit Twitter oder der Wahltag selbst: wir haben Frage-Pools für verschiedenste Themen vorbereitet und an unsere Partner zur Einbindung verschickt. Wir empfehlen Wahlen aus den verschiedensten Blickwinkeln und mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten mit Umfragen zu begleiten.

Im Voraus zur Wahl haben wir eine Sonderausgabe unserer täglichen Mail der “Fragen des Tages”  vorbereitet.

2. Langzeit-Trends beobachten

Kaum jemand traute sich in diesem Jahr den Ausgang der US-Wahl vorherzusagen. Nicht nur Experten taten sich schwer, auch deutsche Leser waren weitgehend unsicher. Dennoch lohnte es sich Umfragen bereits früh einzubinden (sprich seit Anfang 2020) und diese immer wieder zu verschiedenen Zeitpunkten auf Meinungsverschiebungen zu untersuchen. Natürlich sind Opinary-Umfragen nicht repräsentativ, aber sie ermöglichen es eine Tendenzen abzulesen, die Ergebnisssen von Meinungsforschungsinstituten (forsa etc.) und anderen Quellen zur Seite gestellt werden können. Auf focus.de wurde beispielsweise seit Beginn des Jahres die Einschätzung nach Trumps Chancen zur Wiederwahl abgefragt. Trotz seines desaströsen Umgangs mit der Corona-Krise entwickelte sich die Meinung der Leser über das Jahr immer mehr zu Trumps Gunsten. Der überraschend knappe Ausgang der Wahl bestätigte das Bauchgefühl der Leser.

Bei focus.de sahen die Leser im Laufe des Jahres immer höhere Chancen für einen Trump-Sieg.

3. Umstrittene Themenfelder frühzeitig identifizieren

Manche Kommentatoren hatten gehofft, dass ein deutlicher Biden-Sieg die USA wieder einen könnte. Doch das Wahlergebnis zeigte einmal mehr die tiefe Spaltung des Landes. Wir empfehlen die Nutzung unseres klassischsten Formates – dem Tacho – um strittige Themenfelder beim Leser abzuklopfen und somit als Anstoß für die weitere politische Berichterstattung zu nutzen.

4. Verschiedene Audiences beobachten

Nicht alle Menschen teilen ihre Meinung offen. Im Falle der US-Wahl war es vor allem bei Trump Supportern schwierig, ihre Meinung einzuholen. Auch in Deutschland gibt es eine ähnlich wachsende Form der Skepsis gegenüber Medien und Meinungsumfragen. Der Vorteil von Opinary-Umfragen ist ihr Niederschwelligkeit. Das ist zwar auch ein Grund warum unsere Umfragen nicht repräsentativ sein können aber andererseits, kann bei einer Interaktionsrate von bis zu 20% und mehr (nur 1% der Angerufenen sprechen mit Anrufern von Telefonumfragen) ein tieferer Blick in die berühmten Filter Bubbles geworfen werden. Mit genug Datenpunkten über lange Zeit können so Blasen identifiziert werden und somit die Ergebnisse von Marktforschungsinstituten flankiert werden.

5. Wahltag und Folgetage vorbereiten

Im Voraus zur Wahl haben wir die verschiedensten Szenarien durchdacht und passende Umfragen für die möglichen Ausgänge der Wahl vorbereitet. So konnten Umfragen zum Zeitpunkt der Verkündung des Wahlsiegers schnellstmöglich ausgetauscht werden. Vorbereitung ist die halbe Miete. Gerne unterstützen wir euch auch bei kommenden Wahlen (s. BTW2021) mit passenden Pools an Fragen.

Darüber hinaus haben wir mit einem Live Blog alle Vorgänge mit unseren Umfragen (auf Englisch) begleitet. In Anbetracht einer bevorstehenden Bundestagswahl in Deutschland sind wir natürlich interessiert, ob ein solches Format bei unseren Partnern auf Interesse stoßen könnte.

Habt auch ihr etwas über die Nutzung unserer Umfragen während der US-Wahl gelernt? Oder möchtet euch über die Umsetzung von Formaten für anstehende Ereignisse unterhalten? Dann schreibt mir unter torsten@opinary.com