Die Bundestagswahl rückt immer näher. Umfragen dazu erreichen im Schnitt 75% höhere Beteiligungsraten verglichen mit anderen Themen.
Der Wahlkampf zwischen der CDU und den Grünen ist das spannendste Thema der Bundestagswahlen und nimmt somit auch in den Umfragen einen besonderen Raum ein. Die Union gilt schließlich seit Jahren als Partei der Stabilität, doch hat sie durch die Grünen auf einmal eine starke Konkurrenz um die Führung des Landes bekommen. Nach 16 Jahren Angela Merkel an der Spitze, ist nun nicht mehr so klar, wer ihr nachfolgen wird.
Die Rheinische Post fragt mit unserem Tool bereits seit Februar, welche Partei ihre Leser:innen wählen würden, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Wenn wir dabei nur die CDU und Grünen betrachten, zeigt die Auswertung ein spannendes Ergebnis: Die Verläufe verhalten sich nahezu exakt konträr zueinander. Während die Grünen in der Gunst der Leserschaft bis Ende April gestiegen und sogar an der CDU vorbeigezogen sind, hat die Union seitdem wieder aufgeholt. Mit dem Abflauen der Werte für die Grünen, bekam die CDU wieder Rückenwind. Die große Frage, ob Baerbock die Kanzlerschaft übernehmen kann, scheint nun fast wieder erloschen. Alles “back to normal” also?
So scheint es jedenfalls, dass die Grünen einen anfänglichen Hype hatten, der nun wieder abgeflacht ist. Die momentanen Umfragewerte wieder aufzuholen, könnte sich für die Partei als schwierig erweisen. Auch stand Baerbock in letzter Zeit vermehrt in der Kritik. So zum Beispiel für die Lücken in ihrem Lebenslauf. Die Umfrage zur Chance von Baerbock auf das Kanzleramt wurde gerne in Artikeln eingesetzt und hat starke Beteiligungen der Leser:innen erzeugt (über 20% Interaktion). Zu erkennen ist danach ein deutlicher Abwärtstrend von April bis Juni.
Besonders interessant ist dabei eines: Je niedriger die Chancen von Baerbock auf die Kanzlerschaft geschätzt werden, desto mehr sympathisieren die Leser:innen mit Armin Laschet. So fällt im Vergleich von Mitte Mai die Einschätzung von Laschet sichtbar positiver aus. Wir erkennen also, dass die Umfrageergebnisse von Grünen und CDU direkt zusammenhängen, was bei anderen Parteien nicht der Fall ist.
Doch positiver heißt nicht unbedingt positiv. Laut Umfragen von Focus, Tagesspiegel und RND sieht die Mehrheit Laschet trotzdem nicht als geeigneten Kanzlerkandidaten an. Gleichzeitig sind sich bei einer exemplarischen Umfrage der FAZ die Leser:innen darüber einig, dass auch Annalena Baerbock keine gute Kanzlerin wäre. Hier stimmen sogar über 80% gegen sie. Begeistert ist die Leserschaft also von keinem der beiden Kandidierenden.
Doch trotzdem wird es aller Wahrscheinlichkeit nach eine:r von beiden werden. Im Moment sehen die Chancen für Baerbock nicht besonders vielversprechend aus. Doch bis zu den Bundestagswahlen sind es noch knapp drei Monate und wie wir aus euren Umfragen erkennen können, sind Meinungsänderungen nichts Ungewöhnliches.
Umfragen zum Wahlkampf in eure Artikel zu integrieren, lohnt sich also. Die Leser:innen geben dazu besonders gerne ihre Meinung ab und können somit stärker am Geschehen partizipieren. Wir werden den Wahlkampf natürlich weiterhin analysieren und mit passenden Umfragen auf euch zukommen.
Editorial Intern
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