In den letzten Wochen hat der Wahlkampf an Fahrt aufgenommen. Das zeigt sich auch am Meinungsbild der Zeitungsleserschaft. Einen Monat vor der Bundestagswahl scheinen die Karten neu gemischt und verschiedenste Koalitionen möglich. Wird Olaf Scholz als großer Gewinner aus dem Umfragen-Tief von Union und Grünen hervorgehen? 

Opinary-Umfragen zum Thema Bundestagswahl haben eine bis zu 75% höhere Interaktionsrate im Vergleich zu anderen Themen und eignen sich daher sehr gut, die Wahlberichterstattung zu begleiten.  

In unserem letzten Artikel zur Bundestagswahl haben wir eine Grafik mit euch geteilt, die zeigt, dass viele Leser:innen glaubten, dass ihr Krisenmanagement während der Pandemie die CDU Wählerstimmen kosten wird. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würden vor allem die Grünen das für sich nutzen können. 

Die Rheinische Post fragt ihre Leser:innen seit Februar, wie sie abstimmen würden wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Wie die Zustimmungswerte zu der CDU und den Grünen nahezu konträr zueinander verlaufen, haben wir bereits in diesem Blogartikel für euch analysiert. 

Wenn man die Zustimmungswerte aller Parteien betrachtet, fällt auf, dass man die schwankende Zustimmung für Grüne und CDU an einzelnen Zeitpunkten festmachen kann. Nach der Verkündung, dass Annalena Baerbock die Kanzlerkandidatin der Grünen sein wird, fielen die Zustimmungswerte bei der Rheinischen Post für ihre Partei ab, während die CDU wieder dazu gewinnen konnte. Nach dem Hochwasser in Deutschland ab dem 14. Juli hat vor allem die CDU an Zustimmung eingebüßt wofür viele vor allem Armin Laschets Krisenmanagement und seinen Fehltritt vor laufenden Kameras verantwortlich machen. Allerdings konnten auch die Grünen die Gelegenheit nicht zum Aufwind für sich nutzen, die Kritik an Annalena Baerbock nahm nicht ab.

Während seit dem Hochwasser also CDU und Grüne an Stimmen verloren haben, konnte die SPD plötzlich wieder aufholen. Wird Olaf Scholz von den sinkenden Umfragewerten der anderen profitieren können? Momentan deutet zumindest einiges darauf hin. War er die letzten Monate angesichts des Schlagabtauschs zwischen der Union und den Grünen eher in den Hintergrund gerückt, ist sein Name als möglicher nächster Bundeskanzler auf einmal wieder in aller Munde.

Die Meinung der FAZ-Leser:innen über Scholz’ Aussichten auf einen Wahlsieg hat sich jedenfalls in den letzten Monaten ebenfalls verschoben. Während am 24. Juni noch 87% seine Chancen auf einen Sieg als gering einschätzten, waren am 6. August nur noch 68% dieser Meinung. 

Darüber wie gut Olaf Scholz sich tatsächlich als Kanzler eignen würde, sind die Meinungen allerdings gespalten. Während die Leserschaft von T-Online mehrheitlich glaubt, dass er einen guten Kanzler abgeben würde, sind sich die Leser:innen des Focus zu 76% sicher, dass er keinen guten Job machen würde. Beim Tagesspiegel und der FAZ teilt immerhin über die Hälfte der Leserschaft diese Meinung. Allerdings haben die FAZ und der Focus ihre Leser:innen dazu bereits etwas früher befragt als der Tagesspiegel und T-Online vielleicht ein weiteres Zeichen dafür, dass sein Rückhalt in der Bevölkerung gerade in den letzten Wochen parallel zum wachsenden Unmut mit den anderen beiden Kandidierenden gewachsen ist.

Ob die plötzlich entfachte Zustimmung für Olaf Scholz auch bis zum 26. September anhalten wird, oder ob Armin Laschet oder Annalena Baerbock im entscheidenden Moment wieder aufholen können, bleibt abzuwarten. Bis dahin beobachten wir weiter das Wahlgeschehen für euch und liefern Auswertungen rund um die Bundestagswahl.